Alle Kräfte! Alle Hebel!

Die Welt wird von multiplen Krisen erschüttert darunter Krisen, die unumkehrbar das Leben der Menschen auf der Erde erschweren bis unmöglich machen werden.

Für die Menschen, die sich darauf einlassen können den Wahrheiten so ins Gesicht zu sehen, ergibt sich daraus, dass die Gesellschaften sich umfassend verändern müssen, um darauf angemessen zu reagieren.

Ein naheliegender Ansatz ist, dass das zentral analysiert und geplant werden müsste.
Dabei könnte der Fokus darauf liegen, bei welchen Kräften und welchen Hebeln besonders angesetzt werden müsste.

Der in diesem Artikel vorgestellte Ansatz will die Herangehensweise nicht in Frage stellen, will jedoch ein einzigartiges Phänomen der selbstorganisierenden Systeme in den Blick rücken, das genutzt werden soll, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu potenzieren: die Selbstähnlichkeit.

Zunächst eine erste vorläufige Beschreibung von dem, was diese Selbstähnlichkeit ausmachen könnte.

Unser Denken als Individuen aber auch als Gesellschaft und ihrer ganzen Organisationsformen und damit die Strukturen und Formen unseres Handelns und Arbeitens werden wesentlich dadurch bestimmt, wie sich das Gehirn eines Neugeborenen beim Hineinwachsen in unsere Welt sich aus den Verhältnissen der Signale aus seinem Körper und seiner Umwelt einen Reim macht.

Dabei verinnerlicht es die äußeren Verhältnisse, in denen es aufwächst.
Wobei wiederum sich wiederholende Strukturen wie z.B. die Familienstruktur eine besonders große Rolle spielen.

Auf den verschiedenen Ebenen von Denken, Fühlen und Handeln werden diese Strukturen auf andere Bereiche übertragen, in die der Mensch gerät und mit denen er zu tun hat.

Begriffe wie das Reden vom Vater Staat oder der Mutter Natur reflektieren diese Ähnlichkeiten.

Aber auch darin, dass wir von unseren Vorbildern her unser Selbstbild entwickeln und dann wiederum uns in andere Personen und ihre Befindlichkeiten hineinversetzen, wird deutlich wie wesentlich die Selbstähnlichkeit in unserem Leben wirkt.

Auf gesellschaftlicher Ebene spielt diese Selbstähnlichkeit z.B. in Form der Tragödien bei den antiken Griechen zur kulturellen Selbstverortung eine Rolle. In der Gegenwart passiert dieses ebenso in guten Romanen und Filmen.

Diese Selbstähnlichkeiten bewusst aufzugreifen und zur umfassenden wie gegenseitigen Inspiration der gesellschaftlichen Akteure zu nutzen, ist hier das Anliegen.

Wir könnten es „reflektaphorisch“ (Briggs/Peat) oder „Parallelpoesie“ (Luhmann) nennen oder, wie es Scobel der Letzten Generation empfiehlt, auf die Kompetenzen der Kreativteams von Böhmermann und Co zurückgreifen …
Letztlich sollte es darauf hinauslaufen, dass auf allen Ebenen und in allen Nischen der Menschheit sich Analyse, Planung und Handeln entsprechend ihrer Kräfte und Hebel wiederholen und sich gegenseitig inspirierend immer wieder neu erfinden.

Soweit in aller Kürze ein Abriss dazu, der nicht von Missverständnissen frei sein muss (Niklas Luhmann prägte dazu die Formulierung von der „Simultanpräsenz komplexer Missverständnisse“), es auch nicht sein kann, weshalb ich darum bitte, es zunächst mit größtmöglichem Wohlwollen auszulegen.