In seinem Film „Vaters Land“ erwähnte Peter Krieg, dass es einen Gedenktag der „ungeschriebenen Briefe“ in Japan gäbe. Irgendwie so.
Von Christiane Brückner gab es die „Ungehaltenen Reden ungehaltener Frauen“.
Wieviel wird nicht gesagt oder nicht geschrieben, weil die Personen es nicht für angemessen halten, vielfach zu recht, manchmal zu unrecht, oder es ihnen erst hinterher eingefallen ist, so dass sich keine Gelegenheit mehr ergab, es der passenden Person zu sagen – und dann trifft es manchmal eine Person, die es nicht betrifft. Vor allem, wenn es ihr mit der sich eingenisteten Empörung entgegengetragen wird.
Oder es sind Gedanken, die uns durch den Kopf gingen und wieder vergessen wurden, weil wir sie nicht notiert hatten, so dass wir bei nächster Gelegenheit nur die eingefahrenen Redeweisen parat haben die den Gegenstand in der Hand drehen ohne neue Ansatzpunkte zu finden, an die sich ein Weiterdenken anschließen ließe.